Beton ist der beliebteste Baustoff der Welt – kein Wunder: Beton ist flexibel verwendbar und trotzt allen Widrigkeiten, sobald er ausgehärtet ist. Doch der Liebling der Baubranche hat bislang noch seine Schattenseiten: Die Herstellung von Zement, einem wichtigen Bestandteil von Beton, belastet die Umwelt und trägt damit zum globalen Kohlendioxid-Konto bei.
Was ist Zement?
Zement ist das Bindemittel, welches Beton in seinen natürlichen Grundbestandteile Wasser, Sand und Stein zusammenhält. Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2017 allein in Deutschland rund 30 Millionen Tonnen Zement verarbeitet. Weltweit ist die Zementindustrie laut Angaben der Internationalen Energieagentur für rund 7 Prozent der Kohlendioxidemissionen verantwortlich.
Zum Vergleich: Durch den internationalen Flugverkehr fallen rund 2,5 Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen an. Selbst gegenüber dem Kohlendioxidausstoß aller Lastkraftwagen dieser Welt (6,1 Prozent) schneidet die Zementherstellung schlechter ab.
Wodurch wird Zement zum Umweltsünder?
Es sind vor allem zwei Faktoren, die dazu führen, dass der Klimafußabdruck von Zement tiefer wird. Zum einen wird Zement durch das Mahlen und Brennen von Kalkstein, Ton und Mergel hergestellt. Dieser Brennvorgang allein erfordert bereits große Mengen an Energie, welche nach wie vor aus Rohstoffen wie Braunkohle gewonnen werden. Zum anderen enthält Kalkstein von Natur aus Kohlendioxid, welches beim Brennen freigesetzt wird und dadurch zusätzlich zum Klimakonto beiträgt.
Auf der Suche nach Zement-Alternativen
Im Moment besteht die Herausforderung für Forscher darin, anwendungsfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Zement zu finden. Diese alternativen Materialien sollten im Idealfall nicht nur ähnliche, sondern sogar bessere Eigenschaften hinsichtlich ihrer Verarbeitbarkeit, Festigkeit und Stabilität aufweisen – und gleichzeitig die Umwelt schonen.
Einige vielversprechende Ansätze existieren bereits. Der globale Bedarf an Zement kann durch die meisten klimafreundlichen Alternativen allerdings noch nicht vollständig abgedeckt werden.
Zement sparen durch Betonkosmetik, Betonsanierung und Betonrestaurierung
Unser persönlicher Ansatz zum Schutz der Umwelt lautet: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Unsere Arbeit hat zum Ziel, Werte zu erhalten und bereits vorhandene Bausubstanz subtil und mithilfe minimaler Mittel zu behandeln – und somit Ressourcen wie Zement und Beton zu schonen.
Wir sind davon überzeugt, dass der Erhalt von rezenten und historischen Betonbauten durch eine qualitative, nachhaltige Mängelbeseitigung und Restaurierung eine wirkungsvolle Art ist, um die Umwelt zu schützen.
Selbst schwere optische Mängel können durch eine gute Betonkosmetik und Retusche beseitigt werden. Im Ernstfall – beispielsweise wenn Schalungsteile bei der Herstellung verrutscht sind – kann das sogar bedeuten, dass ein Teilabriss und -neubau vermieden werden kann.
Material in homöopathischen Mengen
Auch die verwendete Menge an Material kann einen Unterschied machen. Bei der Beseitigung von farblichen Veränderungen am Sichtbeton ist der erste Impuls oftmals, die Fläche vollständig zu überstreichen oder gar zu überspachteln – ein Vorgehen, das weder ressourcenschonend noch notwendig ist.
Wir verwenden bei der Mängelbeseitigung und Retusche grundsätzlich schonende Maßnahmen und nahezu homöopathische Mengen an Material, ähnlich wie in der Restaurierung. Gemessen an einem Quadratmeter Sichtbeton mag das nach einer minimalen Einsparung klingen. Doch bedenkt man, wie viel Zement weltweit verbraucht wird, kann selbst diese kleine Veränderung einen großen Nutzen für die Umwelt bringen.
Vorausplanen und Ressourcen sparen
Gut vorbedacht ist halb gemacht. Das gilt auch für die umweltschonende Herstellung von Sichtbeton: Durch ein stimmiges Konzept, das die Betonkosmetik von vornherein mit einplant, kann neben Ressourcen wie Zeit und Geld auch Zement eingespart werden.
Mithilfe einer professionellen Retusche und Betonimitation kann selbst auf Oberflächen, die nicht als Sichtbeton geplant waren, eine Betonoptik mit besonders hohen gestalterischen Anforderungen hergestellt werden. Auf diese Weise kann am Aufbau und am Material für aufwendige Schalungskonstruktionen gespart werden. Auch werden lange Transportwege für repräsentative Bauteile reduziert.
Nur das Ergebnis ist in jedem Fall dasselbe: nachhaltig schöner Sichtbeton.